Verlag: Fischer Schatzinsel
Erscheinungsdatum: Mai 2010
Seiten: 336
Preis: 7,99€ (TB)
Originaltitel: The Adoration of Jenna Fox
Band 1
Inhaltsangabe
Körperlich unversehrt, aber ohne Erinnerung erwacht Jenna aus dem Koma. Verzweifelt versucht sie herauszufinden, wer sie einmal war. Denn der Mensch, als den ihre Eltern sie beschreiben, bleibt ihr fremd. Die Wahrheit, der sie schließlich Stück für Stück auf die Spur kommt, ist ungeheuerlich: Jenna hatte einen furchtbaren Unfall – und ihre Eltern haben alles medizinisch Mögliche getan, um sie am Leben zu erhalten. Doch ist sie wirklich noch dieselbe?Meine Meinung
"Was macht einen Menschen menschlich? Hat der Mensch eine Seele?" Das sind ungefähr die zentralen Fragen des Buches.Jenna hatte einen schweren Autounfall, bei dem ihre Haut schwer verbrannt und nur noch 10% ihres Gehirns zu retten sind. Als sie nach anderthalb Jahren wieder aus dem Koma erwacht, hat sie keine Erinnerungen mehr an ihre Vergangenheit. Auch ihre Eltern sind ihr fremd. Mit Hilfe von Videos, die ihr komplettes Leben vor dem Unfall dokumentieren, versucht sie sich an die Jenna von früher zu erinnern.
"Und wenn meine eigenen, unversehrten zehn Przent wirklich genug sind, was wäre dann aus mir geworden, wenn es nur noch neu Prozent gewesen wären? Oder acht? Ist es die Zahl, die den Ausschlag gibt? Wann ist eine Zelle endgültig zu klein, um unser Wesen zu verkörpern"
Jenna fand ich von Anfang an sehr sympathisch. Wie sie mit dem Erinnerungsverlust umgeht und endlich die Wahrheit über sich selbst, den Unfall und ihre Vergangenheit erfahren will ist nachvollziehbar dargestellt. Manchmal erinnerte mich ihr Verhalten an das eines Kindes, nämlich unbeholfen und unwissend. Menschliches Empfinden und Gesten wie Lachen sind ihr fremd geworden und muss wieder erlernt werden. Auch die Bedeutung mancher Wörter hat sie vergessen. Am Anfang des Buches stellte sie sich die Frage, ob sie "genug" ist, doch zum Ende hin wird ihr klar, dass sie nur eigenständig leben will.
Ihre Eltern empfand ich als sehr bestimmerisch, besitzergreifend und behandelten Jenna wie ein Kleinkind. Sie haben Jenna auf seinen Sockel gestellt, sie war ihr Wunderkind. Nach dem Unfall haben sie alles dafür getan, um ihre Tochter am Leben zu erhalten.
Während des Lesens habe ich mich auch oftmals gefragt, ob ich nicht genauso gehandelt hätte, wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte. Ich denke nicht, dass sie in böser Absicht gehandelt haben. Sie haben nur ihr Kind sterben sehen und wollten es retten, an die Auswirkungen in der Zukunft haben sie nicht gedacht.
Ihre Großmutter Lily, die mit im Haus wohnt ist zwar unsympathisch und teils gemein zu Jenna, aber ihr Verhalten ist nachvollziehbar: für sie ist Jenna gestorben, sie hat um sie getrauert. Stunden später eröffneten Jenna's Eltern ihren Plan.
Auch wenn das Buch in der Zukunft spielt würde ich es nicht als Fantasy bezeichnen. Die philosophischen und ethischen Aspekte stehen aber klar im Vordergrund und sind durch Fantasy-Elemente nur nett verpackt.
Ich habe erwartet, dass das Buch ein Thriller ist, doch es geht in eine ganz andere Richtung. Es stimmt den Leser nachdenklich. Hat man das Recht dazu, einen Menschen in eine "Maschine" zu verwandeln um ihn am Leben zu erhalten? Und da ist auch wieder die Frage, was macht einen Menschen menschlich?
Fazit
Irgendwie hatte ich mir vom dem Buch mehr erhofft, mehr Spannung, mehr Katz-und-Maus-Spiel zwischen Jenna und ihren Eltern. ZweiundDieselbe entpuppte sich als Buch, das Fragen zum Thema Mensch-sein und Menschen mittels Gentechnik am Leben zu erhalten aufwirft. Interessant, doch das gewisse Etwas fehlt leider.
♥♥♥
Ich bin seit Wochen am überlegen, ob ich mir das Buch jetzt kaufe oder nicht. Naja, jedenfalls hast du jetzt eine Leserin mehr, LG Anna
AntwortenLöschenHi,
Löschendankeschoen, ich folge deinem Blog jetzt auch.
Ich wuerde mir das Buch nicht kaufen, ich habe es selber geliehen.
LG